Seit 125 Jahren vereint DER RING unterschiedlichste Weingüter entlang Mosel, Saar und Ruwer, die Weine von höchster Qualität erzeugen und damit dem Weinbaugebiet sowohl in Deutschland als auch auf den internationalen Märkten ein hohes Ansehen verschaffen.
Geschichte
1899 | Die Geburtsstunde
Am 29. April 1899 gründeten Dr. A. Schmitz, Anton Thanisch, Jac. Thanisch, Nic. Geller, Peter Tapprich, Peter Schmitgen sowie E. Leutzgen, die „Vereinigung der Weinbergsbesitzer der Mittelmosel“.
Die sieben Gründer-Weingüter wollen sich mit naturreinen Weinen einem hohen Qualitätsanspruch stellen und die „selbstgezogenen und selbstgekelterten Weine in Bernkastel zur Versteigerung bringen“. Sie verabschieden eine Satzung, die in ihren Grundsätzen bis heute Gültigkeit hat: Nicht die Größe des Betriebes ist für die Aufnahme entscheidend, sondern „die Art der Rebsorte (Riesling), die Güte der Lage und die Sorgfalt des Anbaus und der Weinbereitung“. Die Weingüter unterwerfen sich einer strengen Selbstkontrolle hinsichtlich Qualität und korrektem Marktverhalten.
1901 | Die erste Versteigerung
Am 23. April 1901 findet in Bernkastel die erste Versteigerung naturreiner Weine statt. Da die Selbstvermarktung im heutigen Sinne noch weitgehend unbekannt war, spielten die Weinversteigerungen, die teilweise bis zu zweimal im Jahr stattfanden, eine wichtige Rolle. Es folgten fast jährlich weitere Versteigerungen - auch während des Ersten Weltkrieges.
1923 | Qualität ist oberstes Gebot
Ein neuer Beschluss sieht vor, „dass die zur Versteigerung gelangenden Fuder von einer Kommission unter Beiziehung von Weinsachverständigen durch verdeckte Proben - ohne Angabe des Namens, der Lage und der Gemeinde - geprüft werden“.
1924 | Flasche statt Fuder
Der Tradition gemäß wurden die Weine zu Beginn des 20. Jahrhunderts fuderweise versteigert. Erst nach einer Versteigerung füllten die Winzer den Wein nach den Wünschen der Käufer ab, die Flaschen und Korken zur Verfügung stellten. Am 2. Februar 1924 beschloss die Mitgliederversammlung hingegen, dass die 1921er-Weine unbedingt in Flaschen abgefüllt und später auch als Flaschenweine versteigert werden sollten. Kennzeichen der Bernkasteler Versteigerungsweine wird erstmals eine einheitliche Halsschleife.
1930 - 1945 | Bedrohliche Zeiten
Trotz des seit 1937 drohenden Verbots durch den „Reichskommissar für Preisbildung“ können bis zum Frühjahr 1942 vereinzelt Versteigerungen durchgeführt werden. Immer wieder mussten die Winzer die Beschlagnahmung ihrer Weine durch die NS-Regierung befürchten. So berichtet das Protokoll vom Oktober 1941, dass im Weinhandel 70 Prozent aller Weine für die Wehrmacht beschlagnahmt wurden.
1948 - 1949 | Neuanfang
Nach dem 2. Weltkrieg und der Nazi-Zeit findet die erste Mitgliederversammlung des Bernkasteler Vereins am 24. Juli 1948 in Trier statt. Die erste Versteigerung folgt am 28. April 1949 ebenfalls in Trier. Es wird angeregt, neue Mitglieder zu werben und „mehr Werbung“ für die Versteigerung und den Mosel-Riesling zu machen.
1950 - 60er | „Flotte Gebote“ führen zu Rekordpreisen
- 7.970 Mark für ein Fuder 1953er Wehlener Sonnenuhr (Weingut Kerpen),
- 11.100 DM pro Fuder Piesporter Goldtröpfchen Auslese (Weingut Peter Weller-Lehnert),
- 12.310 DM pro Fuder 1959er Erdener Treppchen ff. Auslese (Weingut Erben Stephan Ehlen) und
- 15.900 DM für ein Fuder 1964er Brauneberger Juffer hochfeine Auslese (Weingut Friedrich Kirch Erben) – Rekordpreise prägen diese Jahre.
1970er | Umbrüche nach dem Weingesetz von 1971
Das Weingesetz von 1971 bringt auch an der Mosel entscheidende Umwälzungen: Mit dem Entstehen von Großkellereien und Handelsriesen geben viele kleine und mittlere Weinhandelsbetriebe auf. Winzer, die sich mit ihren Spitzenweinen behaupten wollen, müssen zu Selbstvermarktern werden. Zunehmend werden Flaschenweine anstelle von Fuderweinen sowie trockene und feinherbe Rieslinge vom Kabinett bis zur Auslese angeboten. Diese machen oft 30 % des Gesamtangebotes aus.
1978 | Der große Zusammenschluss
Die „Vereinigung der Weinbergsbesitzer der Mittelmosel“ und der 1911 gegründete „Trierer Ring“ schließen sich zum „Bernkasteler Ring“ zusammen.
1990er | Veranstaltungen und Preise
Der Bernkasteler Ring vergibt den „Nikolaus Cusanus-Weinkultur-Förderpreis“ und veranstaltet zahlreiche Weinkultur- und Weinerlebnis-Events.
1997 | Und wieder Rekordpreise
Zwei Trockenbeerenauslesen erzielen den bisherigen Rekordpreis aller Versteigerungen mit fast 1.400 Mark pro Flasche (Weingüter Dr. Pauly-Bergweiler und Markus Molitor).
1998 | Landschaftspflege
Mit der Aktion „Roter Weinbergspfirsich“ wollen die Betriebe des Bernkasteler Rings diesen typischen Weinbergsbaum wieder heimisch machen, nachdem er der Flurbereinigung zum Opfer gefallen war.
2003 | Rekordmostgewicht
331° Oechsle – nach dem Rekordsommer erzielt das Bernkasteler Ring-Weingut Markus Molitor dieses sagenhafte Rekordmostgewicht.
2005 | Große Gewächse
Erstmals bringen Weingüter des Bernkasteler Rings Rieslinge als "Große Gewächse" auf den Markt.
Die Besonderheit der klassifizierten Lage und der Ausdruck des Terroirs stehen im Mittelpunkt und man hebt sich durch Kriterien hervor, die dies unverwechselbar ins Glas bringen.
2012 | Keine Grenzen
Eine Wehlener Sonnenuhr Riesling Trockenbeerenauslese von Markus Molitor aus dem Jahr 2006 erzielt bei der Auktion mit 2750 Euro erneut einen Rekordwert.
2021 | Spätburgunder GG
Beginnend mit dem Jahrgang 2021, welcher 2023 auf den Markt kam, öffnet sich der Bernkasteler Ring für neue Entwicklungen. Erstmals werden auch Spätburgunder als "Große Gewächse" vermarktet.
2023 | Drei Neuerungen für die Auktion
Dr. Sonja Christ-Brendemühl übernimmt als Auktionatorin die Leitung der Versteigerung. Erstmals kann auch Spätburgunder ersteigert werden. Unter dem Motto "Bernkasteler Ring & Friends" beteiligen sich zudem vier befreundete Weingüter aus anderen Regionen: Weingut Bertram-Baltes (Ahr), AdamsWein (Rheinhessen), Weingut Chat Sauvage (Rheingau), Weingut Jakob Schneider (Nahe).
2023 | Bernkasteler Ring wird DER RING
Der Bernkasteler Ring beschließt, neue Wege zu gehen. Die Mitglieder der ältesten Weinversteigerungsgesellschaft Deutschlands beschließen, sich in DER RING Mosel 1899 e.V. umzubenennen.
2024 | 125 Jahre
Die älteste Weinversteigerungsgesellschaft DER RING e.V. feiert 125 Jahre und präsentiert sich nach der Umbenennung mit neuem Logo und neuem Erscheinungsbild.